Papier: 01.03.03.03 Stakeholder und Ökosystem
Originalversion
1 | Erste M-Payments-Verfahren wurden schon um die |
2 | Jahrtausendwende in den Markt gebracht. M-Payments konnte |
3 | sich bisher noch nicht als ernsthafte Konkurrenz zu den |
4 | klassischen Bezahlinstrumenten wie Karten oder Bargeld |
5 | etablieren, trotz des hohen Zusatznutzens und starker |
6 | Bemühungen von Marktteilnehmern. |
7 | |
8 | Das Kernproblem bei der Einführung von M-Payments-Lösungen |
9 | liegt allerdings in der Komplexität des wirtschaftlichen |
10 | Ökosystems. Diese Komplexität entsteht dadurch, dass dem |
11 | Endgerät Mobiltelefon ein relativ offenes und dadurch |
12 | komplexes Ökosystem aus Mobilfunk- und IT-Industrie zugrunde |
13 | liegt. Diese muss mit dem ebenfalls komplexen, aber |
14 | geschlossenen Ökosystem der Finanz- und Karten-Industrie |
15 | gekoppelt werden. Dies führte in der Vergangenheit zu |
16 | falschen Erwartungen sowie Rollen- und Interessenskonflikten |
17 | zwischen den einzelnen Akteuren, die vor allem eines |
18 | verdeutlichen – nur branchen-übergreifende Kooperationen |
19 | führen bei M-Payments zum Erfolg. |
20 | |
21 | Die für Finanzdienstleister sicherlich bedeutendsten neuen |
22 | Stakeholder in einem M-Payments-Ökosystem sind |
23 | Mobilfunkanbieter. Zum Einen haben Mobilfunkbetreiber mit |
24 | dem Vertrieb von Mobiltelefonen gegenüber dem Endkunden, als |
25 | Infrastruktur-Betreiber für das Mobilfunknetzwerk und als |
26 | Inhaber des Secure Elements erheblichen Einfluss auf die |
27 | technische Machbarkeit und die Erreichbarkeit des Kunden mit |
28 | M-Payments. |
29 | |
30 | Zum Anderen sind Mobilfunkanbieter traditionell die |
31 | stärksten Treiber von eigenen M-Payments-Lösungen. Diese |
32 | doppelte Rolle als Enabler für M-Payments aber auch als |
33 | Konkurrent und Mitbewerber machen sie zu einem schwierigen |
34 | Partner für die Finanzindustrie. |
35 | |
36 | Dieser Nachteil gegenüber Finanzinstituten kann nur mit der |
37 | Bereitschaft zu hohen Investitionen überwunden werden. Die |
38 | möglichen Ertragschancen in einem gesättigten und umkämpften |
39 | Marktumfeld, wie es insbesondere in Deutschland gegeben ist, |
40 | stehen hierzu aber meist in keinem Verhältnis. Darüber |
41 | hinaus gibt es hohe regulatorische Hürden im Umfeld des |
42 | Zahlungsverkehrs insbesondere durch das Kreditwesengesetz |
43 | (KWG) und das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG). Diese |
44 | regeln u.a. Anwendungseinschränkungen wie die Höhe des |
45 | nutzbaren Betrages, die Zahlungsgarantie sowie die stark |
46 | eingeschränkte Verwaltung von Guthaben für Prepaid-Konten. |
47 | Wegen dieser Hürden konnten sich M-Payments-Verfahren von |
48 | Mobilfunkanbietern bisher nur in den bereits genannten |
49 | Nischen etablieren, die nicht von den klassischen |
50 | Bezahlinstrumenten abgedeckt werden. |
51 | |
52 | Aufgrund der genannten Schwierigkeiten konnte M-Payments im |
53 | Mobilfunkbereich die anfangs sehr hohen Erwartungen nicht |
54 | erfüllen, so dass hier verstärkt auch Kooperationen mit |
55 | Finanzinstituten angestrebt werden. Dabei steht vor allem |
56 | ein neues Geschäftsmodell im Mittelpunkt – die Mobile |
57 | Wallet. |
58 | |
59 | Damit steigt die Bedeutung der Mobilfunkbetreiber für |
60 | Finanzdienstleister als Enabler und Partner für M-Payments. |
61 | Für Finanzdienstleister ergeben sich im M-Payments-Ökosystem |
62 | vor allem dadurch neue Herausforderungen, dass sie Ihre |
63 | Dienstleistungen nicht mehr ohne Weiteres unabhängig von |
64 | Stakeholdern anderer Branchen anbieten können. |
65 | |
66 | Bargeld wird von Banken ausgegeben, und Kartenzahlung von |
67 | einem Netzwerk aus Kreditkarteninstituten, Banken, PSP’s |
68 | (Payment Service Provider) und deren Dienstleistern |
69 | betrieben. Hier kontrollieren und verantworten die |
70 | Finanzdienstleister das Bezahlinstrument noch komplett |
71 | selbst. Das Endgerät wird von einem Smartphone Hersteller |
72 | bereitgestellt, das Secure Element von mehreren möglichen |
73 | Anbietern und das Mobilfunknetzwerk von den |
74 | Mobilfunkbetreibern. Auf alle diese Komponenten haben |
75 | Finanzdienstleister nur einen eingeschränkten Einfluss. |
76 | |
77 | Finanzdienstleistern bieten sich daher zwei Optionen bei |
78 | M-Payments. Die erste ist der Versuch, die Kontrolle über |
79 | alle für ein M-Payments-Verfahren notwendigen Bereiche zu |
80 | erlangen. Dies bedeutet sowohl, dass das M-Payment-Verfahren |
81 | Einschränkungen erfährt in Bezug auf Verfügbarkeit, |
82 | funktionalen Umfang und Sicherheit, als auch dass die |
83 | Anbieter weitere Aufgaben übernehmen müssen, wie zum |
84 | Beispiel die Bereitstellung des Secure Elementes. |
85 | Die zweite und deutlich wahrscheinliche Option ist die |
86 | Kooperation mit Mobilfunkanbietern, um die Aufgaben |
87 | hinsichtlich des Kerngeschäfts aufzuteilen und mit den |
88 | Aufwänden auch die Erträge zu teilen. Dies setzt allerdings |
89 | eine Öffnung beider Systeme voraus, um die besten Ergebnisse |
90 | für den Nutzer erzielen zu können. |
Der Text verglichen mit der Originalversion
1 | Erste M-Payments-Verfahren wurden schon um die |
2 | Jahrtausendwende in den Markt gebracht. M-Payments konnte |
3 | sich bisher noch nicht als ernsthafte Konkurrenz zu den |
4 | klassischen Bezahlinstrumenten wie Karten oder Bargeld |
5 | etablieren, trotz des hohen Zusatznutzens und starker |
6 | Bemühungen von Marktteilnehmern. |
7 | |
8 | Das Kernproblem bei der Einführung von M-Payments-Lösungen |
9 | liegt allerdings in der Komplexität des wirtschaftlichen |
10 | Ökosystems. Diese Komplexität entsteht dadurch, dass dem |
11 | Endgerät Mobiltelefon ein relativ offenes und dadurch |
12 | komplexes Ökosystem aus Mobilfunk- und IT-Industrie zugrunde |
13 | liegt. Diese muss mit dem ebenfalls komplexen, aber |
14 | geschlossenen Ökosystem der Finanz- und Karten-Industrie |
15 | gekoppelt werden. Dies führte in der Vergangenheit zu |
16 | falschen Erwartungen sowie Rollen- und Interessenskonflikten |
17 | zwischen den einzelnen Akteuren, die vor allem eines |
18 | verdeutlichen – nur branchen-übergreifende Kooperationen |
19 | führen bei M-Payments zum Erfolg. |
20 | |
21 | Die für Finanzdienstleister sicherlich bedeutendsten neuen |
22 | Stakeholder in einem M-Payments-Ökosystem sind |
23 | Mobilfunkanbieter. Zum Einen haben Mobilfunkbetreiber mit |
24 | dem Vertrieb von Mobiltelefonen gegenüber dem Endkunden, als |
25 | Infrastruktur-Betreiber für das Mobilfunknetzwerk und als |
26 | Inhaber des Secure Elements erheblichen Einfluss auf die |
27 | technische Machbarkeit und die Erreichbarkeit des Kunden mit |
28 | M-Payments. |
29 | |
30 | Zum Anderen sind Mobilfunkanbieter traditionell die |
31 | stärksten Treiber von eigenen M-Payments-Lösungen. Diese |
32 | doppelte Rolle als Enabler für M-Payments aber auch als |
33 | Konkurrent und Mitbewerber machen sie zu einem schwierigen |
34 | Partner für die Finanzindustrie. |
35 | |
36 | Dieser Nachteil gegenüber Finanzinstituten kann nur mit der |
37 | Bereitschaft zu hohen Investitionen überwunden werden. Die |
38 | möglichen Ertragschancen in einem gesättigten und umkämpften |
39 | Marktumfeld, wie es insbesondere in Deutschland gegeben ist, |
40 | stehen hierzu aber meist in keinem Verhältnis. Darüber |
41 | hinaus gibt es hohe regulatorische Hürden im Umfeld des |
42 | Zahlungsverkehrs insbesondere durch das Kreditwesengesetz |
43 | (KWG) und das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG). Diese |
44 | regeln u.a. Anwendungseinschränkungen wie die Höhe des |
45 | nutzbaren Betrages, die Zahlungsgarantie sowie die stark |
46 | eingeschränkte Verwaltung von Guthaben für Prepaid-Konten. |
47 | Wegen dieser Hürden konnten sich M-Payments-Verfahren von |
48 | Mobilfunkanbietern bisher nur in den bereits genannten |
49 | Nischen etablieren, die nicht von den klassischen |
50 | Bezahlinstrumenten abgedeckt werden. |
51 | |
52 | Aufgrund der genannten Schwierigkeiten konnte M-Payments im |
53 | Mobilfunkbereich die anfangs sehr hohen Erwartungen nicht |
54 | erfüllen, so dass hier verstärkt auch Kooperationen mit |
55 | Finanzinstituten angestrebt werden. Dabei steht vor allem |
56 | ein neues Geschäftsmodell im Mittelpunkt – die Mobile |
57 | Wallet. |
58 | |
59 | Damit steigt die Bedeutung der Mobilfunkbetreiber für |
60 | Finanzdienstleister als Enabler und Partner für M-Payments. |
61 | Für Finanzdienstleister ergeben sich im M-Payments-Ökosystem |
62 | vor allem dadurch neue Herausforderungen, dass sie Ihre |
63 | Dienstleistungen nicht mehr ohne Weiteres unabhängig von |
64 | Stakeholdern anderer Branchen anbieten können. |
65 | |
66 | Bargeld wird von Banken ausgegeben, und Kartenzahlung von |
67 | einem Netzwerk aus Kreditkarteninstituten, Banken, PSP’s |
68 | (Payment Service Provider) und deren Dienstleistern |
69 | betrieben. Hier kontrollieren und verantworten die |
70 | Finanzdienstleister das Bezahlinstrument noch komplett |
71 | selbst. Das Endgerät wird von einem Smartphone Hersteller |
72 | bereitgestellt, das Secure Element von mehreren möglichen |
73 | Anbietern und das Mobilfunknetzwerk von den |
74 | Mobilfunkbetreibern. Auf alle diese Komponenten haben |
75 | Finanzdienstleister nur einen eingeschränkten Einfluss. |
76 | |
77 | Finanzdienstleistern bieten sich daher zwei Optionen bei |
78 | M-Payments. Die erste ist der Versuch, die Kontrolle über |
79 | alle für ein M-Payments-Verfahren notwendigen Bereiche zu |
80 | erlangen. Dies bedeutet sowohl, dass das M-Payment-Verfahren |
81 | Einschränkungen erfährt in Bezug auf Verfügbarkeit, |
82 | funktionalen Umfang und Sicherheit, als auch dass die |
83 | Anbieter weitere Aufgaben übernehmen müssen, wie zum |
84 | Beispiel die Bereitstellung des Secure Elementes. |
85 | Die zweite und deutlich wahrscheinliche Option ist die |
86 | Kooperation mit Mobilfunkanbietern, um die Aufgaben |
87 | hinsichtlich des Kerngeschäfts aufzuteilen und mit den |
88 | Aufwänden auch die Erträge zu teilen. Dies setzt allerdings |
89 | eine Öffnung beider Systeme voraus, um die besten Ergebnisse |
90 | für den Nutzer erzielen zu können. |
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