Papier: 01.01.03.02 Verschiebung von Konsumgewohnheiten vom dauerhaften Eigentum bzw. körperlichen Besitz zur Nutzung auf Zeit (Weiterverkauf, Streaming etc.)?
Originalversion
1 | Einfachere Möglichkeiten zur ertragreichen Weiterveräußerung |
2 | von Produkten nach einer bestimmten Nutzungsdauer über das |
3 | Internet könnten das Konsumverhalten der Verbraucher und |
4 | deren Einstellung zu Produkten beeinflussen. Wenn eine |
5 | Weitergabe von Produkten ökonomisch sinnvoll kaum möglich |
6 | ist, wird von einem Erwerber eines Produkts üblicherweise |
7 | nur die für ihn sinnvolle Nutzungszeit ins Kalkül |
8 | einbezogen, so dass bei absehbar beschränkter eigener |
9 | Nutzung Langlebigkeit und Werterhalt kein wesentliches |
10 | Entscheidungskriterien bei der Produktauswahl sind. Im |
11 | Vordergrund steht dann vielmehr der zu Anfang zu zahlende |
12 | Anschaffungspreis. Der so genannte „Wegwerfmentalität“ der |
13 | Verbraucher entsprechen Verkaufsslogans wie „Geiz ist Geil“ |
14 | und die mindere Güte und kurze Lebensdauer der |
15 | entsprechenden Billigware. Durch die Entstehung einfacher, |
16 | ökonomisch funktionierender Wiederverkaufsmöglichkeiten kann |
17 | sich dies theoretisch wesentlich ändern. Oftmals kann es |
18 | für Verbraucher günstiger sein, hochwertige Qualitäts- bzw. |
19 | Markenprodukte zu erwerben, bei denen ein späterer |
20 | Wiederverkauf noch erhebliche Erlöse garantiert, als ein |
21 | billigeres Produkt, das jedoch deutlich schlechter im |
22 | Weiterverkauf ist. Die in der Summe längere Verwendungszeit |
23 | von Produkten könnte dabei auch einen Schritt zu mehr |
24 | Nachhaltigkeit und geringerer Ressourcenbelastung [FN: Vgl. |
25 | hierzu die Niko Paech, Nutzungssysteme im Konsumbereich: |
26 | eBay als nachhaltige Alternative? (2004), eine Studie im |
27 | Rahmen eines vom BMBF geförderten Forschungsprojekts |
28 | „SUstainable Markets eMERge“ (SUMMER), online verfügbar |
29 | unter |
30 | http://www.borderstep.de/pdf/P-Peach-Nutzungssysteme_im_Kons |
31 | umbereich_eBay_als_nachhaltige_Alternative-2004.pdf |
32 | (4.9.2012).] bedeuten; überdies profitieren insbesondere |
33 | Anbieter qualitativ hochwertiger Waren von diesem Trend. |
34 | |
35 | Ob mit dieser Entwicklung Einstellungsänderungen |
36 | einhergehen, die Beziehung zu einem Produkt nicht unbedingt |
37 | als dauerhaftes Eigentum, sondern als eine Form von Nutzung |
38 | auf Zeit zu begreifen, ist ungewiss. Zwar finden sich |
39 | zunehmend ähnliche Entwicklungen bei nichtkörperlichen |
40 | Gütern, wie z. B. Musik oder Filmen, wenn der früher übliche |
41 | Kauf auf einem Datenträger (CD, DVD) zunehmend von Modellen |
42 | temporärer Nutzung (Streaming, Video-on-demand) verdrängt |
43 | wird, doch ist dies zumindest in Teilen auch durch |
44 | veränderte Angebotsformen und nicht von entsprechender |
45 | Nachfrage getrieben und führt deshalb auch bei einigen |
46 | Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Verstimmungen, weil |
47 | Erwartungen an die Eigenverfügbarkeit der Ware wie bei |
48 | analogen Produkten bestehen, aber nicht eingelöst werden. |
Der Text verglichen mit der Originalversion
1 | Einfachere Möglichkeiten zur ertragreichen Weiterveräußerung |
2 | von Produkten nach einer bestimmten Nutzungsdauer über das |
3 | Internet könnten das Konsumverhalten der Verbraucher und |
4 | deren Einstellung zu Produkten beeinflussen. Wenn eine |
5 | Weitergabe von Produkten ökonomisch sinnvoll kaum möglich |
6 | ist, wird von einem Erwerber eines Produkts üblicherweise |
7 | nur die für ihn sinnvolle Nutzungszeit ins Kalkül |
8 | einbezogen, so dass bei absehbar beschränkter eigener |
9 | Nutzung Langlebigkeit und Werterhalt kein wesentliches |
10 | Entscheidungskriterien bei der Produktauswahl sind. Im |
11 | Vordergrund steht dann vielmehr der zu Anfang zu zahlende |
12 | Anschaffungspreis. Der so genannte „Wegwerfmentalität“ der |
13 | Verbraucher entsprechen Verkaufsslogans wie „Geiz ist Geil“ |
14 | und die mindere Güte und kurze Lebensdauer der |
15 | entsprechenden Billigware. Durch die Entstehung einfacher, |
16 | ökonomisch funktionierender Wiederverkaufsmöglichkeiten kann |
17 | sich dies theoretisch wesentlich ändern. Oftmals kann es |
18 | für Verbraucher günstiger sein, hochwertige Qualitäts- bzw. |
19 | Markenprodukte zu erwerben, bei denen ein späterer |
20 | Wiederverkauf noch erhebliche Erlöse garantiert, als ein |
21 | billigeres Produkt, das jedoch deutlich schlechter im |
22 | Weiterverkauf ist. Die in der Summe längere Verwendungszeit |
23 | von Produkten könnte dabei auch einen Schritt zu mehr |
24 | Nachhaltigkeit und geringerer Ressourcenbelastung [FN: Vgl. |
25 | hierzu die Niko Paech, Nutzungssysteme im Konsumbereich: |
26 | eBay als nachhaltige Alternative? (2004), eine Studie im |
27 | Rahmen eines vom BMBF geförderten Forschungsprojekts |
28 | „SUstainable Markets eMERge“ (SUMMER), online verfügbar |
29 | unter |
30 | http://www.borderstep.de/pdf/P-Peach-Nutzungssysteme_im_Kons |
31 | umbereich_eBay_als_nachhaltige_Alternative-2004.pdf |
32 | (4.9.2012).] bedeuten; überdies profitieren insbesondere |
33 | Anbieter qualitativ hochwertiger Waren von diesem Trend. |
34 | |
35 | Ob mit dieser Entwicklung Einstellungsänderungen |
36 | einhergehen, die Beziehung zu einem Produkt nicht unbedingt |
37 | als dauerhaftes Eigentum, sondern als eine Form von Nutzung |
38 | auf Zeit zu begreifen, ist ungewiss. Zwar finden sich |
39 | zunehmend ähnliche Entwicklungen bei nichtkörperlichen |
40 | Gütern, wie z. B. Musik oder Filmen, wenn der früher übliche |
41 | Kauf auf einem Datenträger (CD, DVD) zunehmend von Modellen |
42 | temporärer Nutzung (Streaming, Video-on-demand) verdrängt |
43 | wird, doch ist dies zumindest in Teilen auch durch |
44 | veränderte Angebotsformen und nicht von entsprechender |
45 | Nachfrage getrieben und führt deshalb auch bei einigen |
46 | Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Verstimmungen, weil |
47 | Erwartungen an die Eigenverfügbarkeit der Ware wie bei |
48 | analogen Produkten bestehen, aber nicht eingelöst werden. |
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